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Aus technischen Gründen haben wir diese Seite verlegt nach:
https://textaussage.de/tipps-fuer-schule-und-unterricht-themenseite
Dort gibt es auch Ergänzungen u.ä.
Also bitte ggf. diesen Link abspeichern.
Danke für das Verständnis
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Häufig sind es sind die kleinen Ideen, die uns voranbringen.
Eine Weisheit der alten Griechen besagt: Zu viele Leute versuchen, das Glück der Menschheit zu vermehren oder gar neu zu erfinden, viel mehr hat es geholfen, wenn versucht wurde, das Unglück ein wenig zu verringern.
In diesem Sinne wollen wir hier keine großen pädagogischen Entwürfe präsentieren, sondern kleine Ideen, die sich im Schulalltag bewährt haben und die auch für andere anregend sein könnten.
Dabei wenden wir uns an Lehrer wie Schüler - mag sich jeder das heraussuchen, was ihm weiterhilft.
Wir hatten die Ideen ursprünglich einfach chronologisch angeordnet. Jetzt allerdings stellen wir die Reihenfolge um - das Neueste steht ab jetzt oben - der darunter befindliche "Wichtelhinweis" ist doch im Januar 2018 nicht mehr so ganz zeitgemäß ;-)
Übersicht über die vorhandenen Tipps
Wir fangen mit der Übersicht jetzt erst mal an - bitte deshalb auch die Unterseiten betrachten.
von Höcksken auf Stöcksken
Schule heute - das ist vor allem auch Recherchieren, selbst herauskriegen, was sich hinter einem Thema verbirgt.
Nur leider geschieht das häufig sehr eindimensional - geht nur in eine Richtung, will das herauskriegen, was zumindest der Lehrer schon weiß.
In vielen Fällen ist das auch nötig, schließlich gibt es Lehrpläne und müssen bestimmte Lernziele erreicht werden.
Manchmal hat man aber auch mehr Zeit - und die könnte man für eine Art Recherche-Abenteuer-Reise nutzen.
Man beginnt mit einer bestimmten Fragestellung bzw. einem Thema - stellt erste Recherchen an - schaut aber auch danach, was links und rechts vom Wegesrand an schönen Dingen auftaucht. Wichtig ist hier nur, dass man wirklich bei der Sache bleibt und nicht abschweift zu dem, was man selbst schon kennt.
Nehmen wir ein Beispiel:
Für die Zeit kurz vor den Ferien:
Ist in einem Fach wie Deutsch die letzte Arbeit geschrieben, beginnt häufig etwas zwischen Verzweiflung und Langeweile.
Dabei kann man die Zeit sehr gut nutzen:
zunächst sicher für kreative Übungen, die etwas mit dem Leben der Schüler zu tun haben, zum Beispiel für ein kleines selbstgeschriebenes Theaterstück.
Oder aber - und das gilt besonders für die Klassen bzw. Jahrgangsstufen, die "einen Sprung nach oben" machen und sich neuen Herausforderungen stellen müssen - ein bisschen Fitness-Training im Bereich des Grundwissens.
Wichtig ist dabei nur, dass man es auf interessante Art und Weise angeht, nicht gleich den Eindruck erweckt, das sei Fortsetzung des "normalen" Unterrichts mit anderen Mitteln ;-)
Warum also nicht am Ende der Einführungsphase noch einmal auf ein paar grundsätzliche Dinge des Deutschunterrichts eingehen, zum Beispiel die folgenden Fragen (das kann man sicher noch aufpeppen, aber viele Schüler begreifen schon, dass es hier primär um ihr Leben und nicht mehr um die Schule und ihre Vorgaben geht.
Die folgenden Fragen kann man gerne auch kritisch durchsehen lassen - auch Ergänzungen von Schülerseite tun ihnen sicher gut.
Korrektur von Klausuren: Umgang mit ganzen Punkten
Die Problematik von Ganze-Punkt-Vorgaben:
Immer wieder ist man als Lehrer mit Vorgaben der Bewertung konfrontiert, bei der Maximalpunkte zwischen 2 und 9 oder gar 12 vorgegeben sind.
Zum Problem wird das, wenn ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass nur ganze Punkte vergeben werden können.
Die Ungerechtigkeit des ständigen Auf- oder Abrundens
Was ist aber mit einem Schüler, der immer so knapp zwischen zwei Punktnotierungen steht, also zwischen 2 und 3 bei maximal 5 zum Beispiel.
Plädoyer für einen ersten "vorläufigen" Bepunktungsdurchlauf
Hier sollte man sich nicht scheuen, bei einem ersten Durchgang der Bewertung den Mittelwert, also die 2,5, einfach für sich erst mal stehen zu lassen.
Pädagogische Abschlussbewertung im Lichte der Gesamtleistung
Nach Abschluss dieses ersten (persönlichen) Bewertungsdurchgangs hat man dann einen besseren Gesamtblick und kann im Einzelfall auch zu einer gerechteren Bepunktung kommen.
Nutzung von Spielräumen:
Wo es nicht ausdrücklich verboten ist, kann man natürlich eine differenzierte Sicht auf die einzelnen Teilleistungen auch in Dezimalzahlen ausdrücken, also ein Wert, der knapp unter den maximal 2 Punkten liegt, wird einfach mit 1,8 gezählt.
Fiktive Sachtexte als Mittel der Erkenntnis
Besonders Geschichtslehrer haben das Problem, dass sie für manche Themen keine passenden Quellen haben. Was man findet, ist zu kurz, zu komplex oder einfach vom Gedankengang schwer verständlich.
Warum da nicht den Mut haben, einen fiktiven Text, zum Beispiel ein Gespräch, einzusetzen.
Wichtig ist natürlich, dass das den Schülern transparent gemacht wird.
Im günstigsten Falle machen sie sich dann selbst an die Aufgabe, "dröge" Buchtexte in lebendige Gespräche, Beschreibungen oder Appelle zu verwandeln.
Wie das mit fiktiven Gesprächen geht, zeigt das hier vorgestellte Buch.
Nähere Infos dazu auf dieser Seite:
Übrigens gibt es für die Käufer des E-Books eine spezielle Seite, auf der man druck- bzw. kopierfertig die Gespräche vorfindet.
Wenn man sich über die Teilnahmslosigkeit von Schülern ärgern muss, ist schon viel schiefgelaufen - was meistens am Schulsystem liegt. Das behandelt nämlich Oberstufenschüler weitgehend als unmündige Abarbeiter von Vorgaben. Viel daran ändern kann man als Lehrer nicht, wohl aber mit den Schülern gemeinsam überlegen, wie man sich "Autonomie-Inseln" schaffen kann, in denen das eigene Interesse und die eigene Persönlichkeit schon mal zum Zuge kommt.
Dieses E-Book gibt dazu viele Tipps und hilft Schülern vor allem beim Einstieg ins Fach Deutsch in der Oberstufe.
Näheres dazu findet sich hier
Sachverhalte spannender darstellen
Es ist häufig traurig - da muss man schon in die Schule - und dann wird man auch noch durch Erklärungen und Vorträge gelangweilt . Wie man ein Thema spannend darstellt und dabei sehr kreativ vorgeht, zeigt unser Arbeitsblatt. Einfach mal ausprobieren - und dann häufig anwenden. Schon wird Schule spannender und unterhaltsamer..
Näheres dazu findet sich hier
Mehr mit Interviews arbeiten
2014-10-13: Interviews - eine in der Schule unterschätzte Möglichkeit
Ein neues Gesicht im Unterricht ...
In der Schule kommt es immer wieder vor, dass eine Lerngruppe eine neue "Bekanntschaft" macht. Dabei kann es sich um Praktikanten oder Lehramtsanwärter handeln. Häufig kommen aber auch Experten in die Schule, zum Beispiel Drogenberater, Polizeibeamte oder auch Vertreter von Religionsgruppen.
... aber leider keine Fragen:
Häufig gibt es hier am Anfang unnötig peinliche Situationen, weil die Schüler es nicht gewohnt sind, mit Fragen auf neue Menschen in ihrem Umfeld zuzugehen.
Hilfen zum Einüben von Interview-Situationen:
Das kann man aber trainieren - entsprechende Tipps und Hilfen stellen wir bereit.
Übrigens wird der Umgang mit Interviews als Sachtexten bis hin zu einer Klassenarbeit in dem folgenden E-Book behandelt:
Beispiel für ein fiktives Interview, das sich sehr gut als Basis für Übungen oder eine Klassenarbeit verwenden lässt.
„Kinderarbeit“ ab jetzt in jeder Schule?
Schlaufurter Nachrichten, 26.09.2014
(Eig. Ber.) Vor wenigen Wochen erregte Prof. Wolfgang Aufdengrund einiges Aufsehen durch einen Vortrag an der Schlaufurter „Abend-Akademie“, in dem er für eine differenzierte Sicht auf Kinderarbeit warb. Die Schülerzeitung des Gebrüder-Grimm-Gymnasiums nahm das zum Anlass, den Wissenschaftler zu interviewen. Die Fragen stellten Anja Fragnach und Lars Gutermut.
AF/LG: Herr Professor Aufdengrund: Ihr Vortrag zur Kinderarbeit hat einiges Aufsehen erregt. Da wir uns mit diesem Thema auch an unserer Schule immer wieder beschäftigen, wäre es schön, wenn Sie Ihre Ansicht einmal kurz zusammenfassen könnten.
WA: Es war natürlich wie häufig in den Medien: In der Veranstaltung war meines Wissens kein einziger Vertreter einer Zeitung oder gar von Rundfunk oder Fernsehen. Man hatte wohl gehört, dass ich in meinem Vortrag Kinderarbeit nicht ohne jede Einschränkung abgelehnt habe, bekam eine gewisse Aufregung mit bei Leuten, die auch nicht da waren – und schon hatte man einen scheinbaren Skandal. Den brauchen die Medien nun mal.
AF/LG: Was hatten Sie denn wirklich gesagt?
...
Mehr "Leben" in der Schule
Man ist immer wieder erstaunt, wie sehr die Schulzeit einen "Einbruch" im Leben der Menschen darstellt. In der Kindheit noch voller Neugier, schalten junge Menschen nach Eintritt ins Schulsystem bald um zumindest auf passiven Widerstand.
Das hängt vor allem damit zusammen, dass sie das Gefühl haben, Schule ist eher ein Ort der "Lebensverhinderung" als der "Lebensunterstützung" - wobei es natürlich viele rühmliche Ausnahmen gibt.
Und diese Ausnahmen sollten wir stärken!!!
Beginnen wir doch gleich mit 10 Ratschlägen, wie man als Schüler die Schule stärker mit seinem Leben verbinden kann - oder auch umgekehrt:
Jedem Fachlehrer mit Erfahrung ist klar, dass es dringend nötig ist, kurz vor dem Abitur mit den Schülern seines Kurses, die in dem Fach Abitur machen, intensiv zurückzublicken und den behandelten Stoff gewissermaßen "zu aktualisieren".
Normalerweise müssen sich auch die Nicht-in-dem-Fach-Abiturienten (wir nennen sie mal abgekürzt Nifabis) das alles anhören, was wohl kaum der Forderung nach "individueller Förderung" entspricht.
Ein anderer Weg wäre, den Kurs zumindest phasenweise zu teilen und die Nifabis die Themen rückblickend eher allgemein und zukunftsorientiert "rekapitulieren" zu lassen.
Anbei ein Beispiel, bei dem das sehr gut gelöst wurde - vielleicht regt es ja auch andere Schüler bei anderen Themen entsprechend an:
Bildungswert für Nicht-Abiturienten von "Iphigenie auf Tauris"
Iphigenie auf Tauris ist in vielerlei Hinsicht sicherlich ein Stück das man gelesen haben sollte.
Auf der einen Seite, weil es von Johann Wolfgang Goethe geschrieben wurde, der schließlich zu den bedeutendsten deutschen Dichtern zählt und es deshalb ein Stück Kultur- und Bildungsgut ist.
Zum anderen, weil es faszinierend ist, wie zeitlos dieses Stück im Prinzip ist. Die Werte wie Humanität, Zwang und Freiheit sind ja allgegenwärtig.
An dieser Stelle kann man erwähnen, dass die Insel Tauris gemeinhin als die Halbinsel Krim im Schwarzen Meer angenommen wird, bei der die Themen Zwang und Freiheit ja im Moment hochaktuell sind.
Außerdem ist die Lehre aus dem Schauspiel Iphigenies Wahrhaftigkeit gegenüber Thoas, durch die sie schließlich sich selbst und die anderen aus dem Dilemma (sie will Thoas nicht belügen, will aber auch keine Menschenopfer bringen) befreit. Gewissen spielt hier eine große Rolle, etwas von dem manche Gesellschaftskritiker vielleicht behaupten, dass es in unser heutigen Gesellschaft immer mehr vernachlässigt wird.
Um diese Werte jedoch zu entdecken und zu verstehen muss man viel Geduld und ein bisschen Wohlwollen mitbringen, da Goethes Texte nicht unbedingt einfach zu verstehen sind. Wichtig ist sicher, dass vor allem Nicht-Abiturienten deutlich gemacht wird, dass man das Stück nicht liest, weil es im Lehrplan steht, sondern weil es irgendwo zur Allgemeinbildung gehört, einmal Goethe gelesen zu haben und festzustellen, dass zumindest die Themen zeitlos sind. (Die Sprache sicher nicht.)
Alles in allem darf man bei Iphigenie auf Tauris nicht mit der Erwartung dran gehen, dass dieses Buch einem irgendwelche Werte vermittelt, sondern einem muss vielmehr bewusst werden, dass das Werk vermittelt, welche Werte und Ansichten die Menschen früher hatten und dass es uns nun möglich ist, diese mit den Werten von heute zu vergleichen. Das Werk ist keine Unterhaltungslektüre, sondern viel mehr ein Weg sich Wissen anzueignen.
"Wichteln" mit einem kleinen Kompetenzschub in Richtung mehr "Bühnenpräsenz"
Nachtrag vom 23.2.14: Das Folgende scheint zunächst mal im Februar oder März nicht mehr so wichtig zu sein, zeigt aber dauerhaft, wie man einfache Alltagssituationen mit Rede-Übungen verbinden kann.
Zum Ende des Jahres ist in vielen Schulen wieder "wichteln" angesagt - diese kleine Aktion, bei der eine Gruppe sich gegenseitig beschenkt. Dabei wird jedem Teilnehmer ein anderer zugelost. Jetzt kommt es darauf an, den für wenig Geld zu beglücken, ohne dass er weiß, von wem das Geschenk kommt.
Wenn man das in der Schule durchführt, ist es häufig eine Veranstaltung, bei der viel Verpackungspapier zerrissen wird und kurze Zeit später jede Menge mehr oder weniger schöne Kleinigkeiten auf den Tischen ein fröhliches Chaos bilden.
Beides soll auch so bleiben - schön wäre nur, wenn ein kleiner Zwischenschritt eingeschoben würde: Die Wichtelgeschenke werden nicht einfach vergeben, sondern gewissermaßen vor aller Augen geöffnet - und dann tut der Beschenkte so, als hätte er gerade den Oscar bekommen und dürfte nun etwas Witziges oder Schlaues sagen.
Eine wunderbare Gelegenheit, das spontane Sprechen vor Publikum zu üben.
Um den Schülern den Einstieg zu erleichtern, können sie das genauso machen wie die Stars: Sie bereiten einen Zettel mit einer kleinen Rede vor, in die sie dann die Überraschung einbauen:
Zum Beispiel: "Es ist immer wieder schön, überrascht zu werden - mit diesem Geschenk hätte ich aber nie gerechnet/habe ich schon ein bisschen gerechnet. Ich freue mich sehr und werde es in Ehren halten/heimlich unter den Weihnachtsbaum legen/im nächsten Jahr weiterverschenken usw.
Übrigens kann man dieses Verfahren der spontanen Dankesrede auch beim sogenannten "Schrottwichteln" verwenden, bei dem gerade das verschenkt wird, was man gerne loswerden will. Hier ist natürlich die Herausforderung noch größer, sich dafür nett zu bedanken.
Auf jeden Fall macht es viel Spaß und die letzte Stunde vor den Weihnachtsferien kann für alle ein unvergessliches Erlebnis werden.
Das Leid mit den normalen Protokollen
Protokolle herkömmlicher Art sind in der Schule zu Recht unbeliebt. Da macht sich der oder die Unglückliche jede Menge Notizen und weiß schon, dass ihre Verarbeitung zu einem schönen Fließtext viel Arbeit machen wird. Gleichzeitig haben alle diejenigen, die diesen Stundenbericht dringend brauchen, nichts davon, denn das Protokoll wird ja frühestens in der nächsten Stunde abgeben, dann vom Lehrer noch kontrolliert und schließlich irgendwo abgeheftet. Häufig ist die End-Verwertungsstufe auf der Null-Linie, denn niemand hat Lust, die zwei oder auch drei Seiten Fließtext hinterher zu lesen.
Weitere Infos sowie eine Vorlage zu diesem Thema finden Sie hier: