Einer der interessantesten und wichtigsten Denker der Geschichte ist der Franzose Montesqieu.
Er ist vor allem von Bedeutung wegen seines Menschenbildes und der sich daraus ergebenden Konsequenzen.
Auszug aus dem E-Book: "Geschichte für Durchblicker"
"Montesquieu setzt in seinem Werk „De l'esprit des lois“ auf Deutsch: „Vom Geist der Gesetze“ aus dem Jahr 1748 vor allem auf den Gedanken der Freiheit, ihr ordnet er alles andere unter. Erreichen und sichern will er sie vor allem durch Gewaltenteilung. Damit wird der absolutistische Staat fundamental in Frage gestellt: Der König soll in seinen Rechten durch eine Verfassung beschränkt sein und sich im Wesentlichen nur noch um die Exekutive, d.h. die Ausführung der Gesetze kümmern, die die Volksvertretung als Legislative beschließt. Die dritte Gewalt ist die Judikative, die richterliche. Sie sorgt dafür, dass alle entsprechend den Gesetzen leben und handeln."
Damit wird deutlich, dass Montesquieu im Gegensatz steht zu Rousseau.
Beide sind gegen den Absolutismus, beide wollen die Rechte des Einzelnen sichern, aber auf sehr unterschiedliche Weise.
Während Rousseau in einem sehr idealisierten System davon ausgeht, dass alles gut wird, wenn der Einzelne sich völlig in die Hand der Gemeinschaft begibt und dann von ihr sein Recht als Mitglied der Gesellschaft wieder zurückbekommt, geht Montesquieu anders an die Sache heran.
Er will das Individuum in seinen Rechten lassen, soweit sie nicht durch Gesetze beschränkt sind. Diese wiederum werden nicht von irgendeiner zentralen Instanz beschlossen, sondern von gewählten Volksvertretern. Die kann man auch wieder abwählen - und die Gesetze wieder ändern.
Also Fazit:
Montesquieu ging davon aus, dass der Mensch Gutes und Schlechtes in sich hat - mal mehr, mal weniger.
Deshalb sollte jeder möglichst viel Freiheit für sich selbst behalten und nur soweit durch Gesetze und Vorschriften beschränkt werden, wie es nötig war.
Diese Gesetze waren außerdem immer vom Volk änderbar.
Ausgeführt wurden sie von der Exekutive, also einer Regierung - überprüft werden konnte alles von unabhängigen Gerichten.
Eine zusätzliche Sicherung baute Montesquieu dadurch ein, dass es eben Vertreter des Volkes gab - die konnten natürlich viel ruhiger und sachlicher miteinander reden, als das bei einer großen Volksversammlung von Millionen von Menschen ausgesehen hätte - anfällig für jede Art von Propanganda.
Man darf aber auch nicht übersehen, dass das System von Volksvertretern, die einige Zeit - also bis zur nächsten Wahl - ziemlich selbstständig agieren können, anfällig ist für Bestechung u.ä.
Ideal wäre wahrscheinlich ein Mischsystem, bei dem grundsätzliche Fragen in Volksabstimmungen geklärt werden, Fragen mit viel Detailproblemen aber von einer sachkundigen Volksvertretung mit ihren Fachausschüssen.
Wer sich für weitere einfache und leicht verständliche Informationen zu wichtigen geschichtlichen Themen interessiert, findet hier ein interessantes E-Book, das man sich sogar auf das Handy oder Smartphone herunterladen kann.