Das angehängte Arbeitsblatt gibt einen Überblick über den Inhalt der einzelnen Akte des Dramas. Außerdem wird das Fünf-Akte-Schema des klassischen Dramas vorgestellt.
Verbunden ist es mit der Aufgabe, jetzt mal zu überprüfen, inwieweit man das Schema auf das konkrete Drama anwenden kann.
Das Schöne dabei: Aus der scheinbar "buchhalterischen" Aufgabe können durchaus Einsichten erwachsen.
Das Lösungsblatt zu dem AB kann beim Autor angefordert werden.
Anmerkungen zur 3. Szene des I. Aktes
- Hier geht es um den Bau einer Zwingburg, mit der die Schweizer leichter unterdrückt werden können. Gebaut wird sie im Auftrag des Landvogts (355), der wiederum im Auftrag des Kaisers handelt (der
aus Österreich kommt).
- Außerdem kommt es noch zu einer Verschärfung, bei der die Schweizer regelrecht gedemütigt werden sollen, indem sie nicht nur den kaiserlichen Beamten selbst, sondern auch seinen Hut grüßen
sollen, der an einer Stange aufgehängt wird. (396).
- Wilhelm Tell will sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht engagieren, er hält "Geduld und Schweigen" (420) für die richtige Reaktion, er ist aber bereit, im Notfall zu helfen (vgl. 444/5). Zu diesem
Zeitpunkt weiß er noch nicht, dass der Notfall ihn selbst treffen wird (Apfelschuss).
Übersicht über: V. Akt, 2. Szene
- Tells Frau kündigt die Heimkehr ihres Mannes und des Vaters der Kinder an, der sich und ihnen die Freiheit verschafft hat.
- Tells Sohn Walther stellt stolz fest, dass er auch einen Anteil daran hat.
- Es erscheint ein Mönch, der sich etwas seltsam verhält, so dass Tells Frau schon besorgt ist.
- In dem Moment erscheint Tell und wird entsprechend begrüßt.
- Dabei erfährt der Mönch erst, wer der Heimkehrer ist. Er versucht dann, seine eigene Mordtat mit der von Tell gleichzusetzen.
- Tell ist damit aber gar nicht einverstanden, sondern betrachtet ihn als absoluten Übeltäter, weil er seinen Onkel, den Kaiser erschlagen hat, nur weil der ihm nicht alles gegeben hat, was ihm
angeblich zustand.
- Jetzt ist er auf der Flucht und erhofft sich von Tell Hilfe.
- Tell ist bereit, in ihm auch einen hilfebedürftigen Menschen zu sehen.
- Er schlägt ihm vor, sich nach Rom durchzuschlagen und sich dort vom Papst Befreiung von seiner Schuld zu erbitten.
- Parricida, der Mörder, ist dazu bereit und lässt sich von Tell den Weg erklären, auf dem er unerkannt nach Rom kommen kann. Auch bekommt er noch einiges mit, was er unterwegs braucht.
- Insgesamt hat Schiller wohl die Szene eingebaut, um deutlich zu machen, was Tells Tat von der dieses Mannes unterscheidet, nämlich er kämpfte für sich und seine Familie, aber nicht um materielle
Güter.
- Näheres zu diesem Unterschied und damit zur Schuldfrage findet sich hier.
- Dazu gibt es auch eine Klassenarbeit.