- Bei Bildern in Zeitungen unterscheiden wir Schnappschüsse, die einen realistischen Eindruck von einer Situation verschaffen sollen, und gestellte Fotos, die vor
allem eine Botschaft vermitteln sollen.
- Im ersten Fall könnte es zum Beispiel ein Foto von einem Stau oder einem Unfall sein – da muss man nicht davon ausgehen, dass da etwas für den Fotografen hin- oder
hergestellt wurde. Ähnliches dürfte in der Regel für ein Szenenfoto eines Theaterstücks gelten.
- Anders sieht das aus, wenn sich da Politiker die Hände schütteln oder erfolgreiche Fußballspieler in die Kamera lächeln – am deutlichsten wird das bei
Gruppenfotos, zu deren Natur gehört es, dass sie arrangiert werden. Wenn jemand in eine Kamera guckt, überlegt er auch, wie er bei ihr ankommt und wie das dann aussieht.
- Eine besondere und in Zeitungen sehr beliebte Art von Bildern sind Karikaturen: Dort wird vereinfacht und überspitzt ein Problem oder allgemein eine interessante
Situation „aufs Korn genommen“. Ein Beispiel wäre der letzte Schultag, wo man einen Schüler zeigt, der gewissermaßen auf seine schon mit dem Auto wartenden Eltern „zufliegt“, um dann sofort mit
quietschenden Reifen in den Urlaub davonbrausen zu können. Gleichzeitig fällt das eine oder andere Heft aus der noch halboffenen Schultasche und bleibt zurück. Die Bildunterschrift „Ferienstress“
macht dann deutlich, dass hier die Idee des Ausspannens im Urlaub etwas untergegangen ist.