In der Schule:
In der Schule spielen sogenannte "Erörterungen" eine große Rolle. Gemeint ist damit einfach die möglichst systematische Klärung einer Problemfrage.
Beispiel 1:
Sollen wir im Rahmen der Klassenfahrt eine Plattboden-Tour auf dem Ijssel-Meer machen oder lieber nach Berlin fahren?
Das läuft auf eine Pro-Contra-Erörterung hinaus, bei der man jeweils die Vor- und Nachteile prüft und dann abwägt und sich schließlich entscheidet.
Nennen wir diese Variante: "Pro-und-Contra-Erörterung".
Beispiel 2:
Wie kann man den Deutschunterricht spannender gestalten?
Hierbei geht es eher um die Frage des Wie? Also die Lösung eines Problems.
Sprechen wir also von einer "Problem-Erörterung".
Kleiner Exkurs: Erörterungen und das wirkliche Leben
Eigentlich dürfe schon klar geworden sein, was diese Erörterungen mit dem wirklichen Leben zu tun haben - denn das stellt uns ständig vor Probleme und zwingt uns zu Entscheidungen.
Dazu fünf Beispiele:
1. Was machen wir am Wochenende?
2. Soll ich eine bestimmte Person zu meinem Geburtstag einladen?
3. Wie bekomme ich das Geld für ein neues Smartphone zusammen?
4. Lohnt es sich, in diesen Film zu gehen?
5. Wie kann ich mehr aus meinem Talent machen?
Unterschied zwischen Erörterung und Kommentar:
Wie schreibt man in der Schule eine gute Erörterung?
Natürlich schreibt man letztlich die Erörterung für den Lehrer - als Klassenarbeit. Man kann aber durchaus auch nach Themen suchen, die sowieso in der Klasse diskutiert werden.
Der besondere Vorteil einer Erörterung: Man geht systematisch an die Sache heran und kommt so am ehesten zu einem guten Ergebnis.
1. Schritt: Sich das Problem klar machen
Am besten geht man von dem gestellten Thema aus, das im Idealfall schon die Problemstellung enthält. Oder aber man denkt über den gegebenen Bereich nach und versucht selbst, zu einer möglichen Frage- oder Problemstellung zu kommen.
2. Schritt: Eine Stoffsammlung anlegen, bei der man zunächst alles notiert, was einem zum Thema einfällt. Bei diesem "Clustering" arbeitet manh sehr spontan und assoziativ. Das Schlüsselwort kommt in die Mitte - und die verschiedenen Bereiche oder Aspekte, die dazu gehören, werden rundherum angeordnet. Bei diesen kann man genauso weiter verfahren, so dass sich am Ende eine Art Netz ergibt.
Beim Mind Mapping geht man ähnlich vor, bemüht sich aber schon mehr um Strukturierung. Man achtet also mehr auf die Verzweigungen.
3. Schritt: Die Gliederung
Hier bemüht man sich, die verschiedenen Aspekte oder Bereiche in eine möglichst vernünftige Ordnung zu bringen.
4. Am Ende braucht man noch eine gute Einleitung, die zum Thema hinführt (eine allgemeine Erfahrung oder ein konkreter Fall), und einen ebenso guten Schluss, der alles zusammenfasst und vielleicht auch einen Ausblick bietet.
Beispiel für eine Erörterung aus dem "wirklichen" Leben:
Thema Selbstständigkeit
Der Schule wird immer wieder vorgeworfen, dass sie zu weit vom realen Leben entfernt ist.
Dass zum Beispiel das Thema "Erörterung" wirklich viel mit der Berufswelt zu tun hat, zeigt eine Internet-Seite, die sich besonders mit den Vor- und Nachteilen der Selbstständigkeit im Beruf beschäftigt.
Jeder, der im Leben nämlich vorwärts kommen will, steht eines Tages vor der Frage: Will ich in einer großen Firma Karriere machen oder selbst eine gründen.
Wie dann Experten diese Frage "erörtern" und damit auch Entscheidungshilfe geben, zeigt zum Beispiel diese Seite.
http://www.gruendercheck.com/thema/vor-und-nachteile-selbststaendigkeit
Dort kann man sogar kostenlos ein E-Book herunterladen (Stand April 2017), das noch genauer die Vor- und Nachteile auflistet.
Das Folgende ist ein Auszug aus dem Inhaltsverzeichnis, der vor allem den argumentativen Charakter der Darstellung deutlich werden lässt.